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07.06.2023 00:44:38


Berner Zeichen der Erinnerung

Innertkirchen setzt Zeichen der Erinnerung
In enger Zusammenarbeit mit Gemeinden, Schulbehörden, kirchlichen Organisationen und im Dialog mit Betroffenen und Opfern erinnert der Kanton Bern an die Zeit fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen. Fünf Teilprojekte ermöglichen die Beschäftigung mit einem schwierigen Kapitel der Geschichte und richten gleichzeitig den Blick nach vorne, damit sich solches Unrecht nie wieder ereignet. Das Berner Zeichen der Erinnerung wird im Mai 2023 lanciert.

Buchvorlesung mit Andreas Neugebauer «AUFRECHTGEHEN»
Anlässlich des Berner «Zeichen der Erinnerung» (ZEDER) nimmt die Gemeinde Innertkirchen Anteil am Schicksal Zehntausender Betroffener und Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen im Kanton Bern.

Hierzu laden wir alle Interessierten zur öffentlichen Buchvorlesung «Aufrechtgehen» mit Autor Andreas Neugebauer und anschliessendem Apéro ein:

Mittwoch, 31. Mai 2023 / 19.30 Uhr im Saal Grimseltor
Grimselstrasse 2, 3862 Innertkirchen


Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung erwünscht:
gemeinde@innertkirchen.ch / Tel. 033 972 12 20

Plakatausstellung ZEDER vom 1. – 26. Juni 2023 im Saal Grimseltor
Im Saal Grimseltor werden im Rahmen einer Ausstellung rund 20 Themenplakate ausgestellt. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Tourist Centers frei zugänglich. Ziel der von Claude Kuhn in Zusammenarbeit mit Neidhart Grafik und dem Büro für Fotografiegeschichte Bern gestalteten Ausstellung ist die Verbindung eines historischen Themas mit konkreten Biografien und zukunftsgerichteten Fragen. Eine Plakatausstellung, die berührt.

Viele Opfer im Kanton Bern
Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts waren in der Schweiz zahlreiche Kinder und Jugendliche sowie junge Frauen und Männer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen betroffen. Es ist unbestritten, dass dies in einigen Fällen zum Wohle von allen Beteiligten gelang und für Verdingte, Verdingende und Gastfamilien zu einem Glücksfall wurde.

Doch viele der erwähnten Betroffenen wurden zu Opfern. Es wurde ihnen während Jahrzehnten unter den Augen der für die Aufsicht von Massnahmen überforderten oder gleichgültigen Verantwortlichen nachhaltig schweres Leid und Unrecht zugefügt. Dieses bestand aus Verachtung, Ausgrenzung, Ausbeutung, Willkür, massiver Beeinträchtigung physischer oder psychischer Integrität bis hin zu schweren sexuellen Übergriffen.

Gut 10‘000 nachweisliche, noch lebende Opfer haben inzwischen gestützt auf das Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG) von der Eidgenossenschaft einen Solidaritätsbeitrag von CHF 25‘000 erhalten. Rund ein Fünftel und damit ein vor dem Hintergrund der Gesamtzahl von Betroffenen hoher Anteil dieser Personen stammt aus dem Kanton Bern.

Quelle/Weitere Informationen: www.zeichen-der-erinnerung-bern.ch


Paul Senn, Verdingbub, Kanton Bern, 1944, FFV, KMB, Dep. GKS. © GKS
Paul Senn, Verdingbub, Kanton Bern, 1944, FFV, KMB, Dep. GKS. © GKS
Dokumente Flyer_Vorlesung_AUFRECHTGEHEN_Andreas_Neugebauer_Innertkirchen_31-05-2023.pdf (pdf, 913.2 kB)
Plakatausstellung_ZEDER_Innertkirchen.pdf (pdf, 525.6 kB)


Datum der Neuigkeit 22. Mai 2023
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